München – Von montags bis freitags flimmert täglich um 15.10 Uhr eine neue Folge von “Sturm der Liebe” über die Fernsehbildschirme. Was es heißt, bei einer solchen Daily-Produktion mitzuwirken, haben uns die beiden Serien-Lieblinge Yeliz Simsek (34) und Lukas Leibe (33) im Gespräch mit TAG24 erzählt.
Jeden Tag entsteht in den Bavaria Filmstudios in München eine Episode von 45 Minuten, was ein hohes Arbeitspensum für die Schauspieler und alle anderen Mitwirkenden bedeutet.
“Das war mir gar nicht bewusst. Meine ersten Produktionen waren Kinofilme und da haben wir drei, vier Minuten vom Film am Tag gedreht”, so Yeliz Simsek. Von vielen in der Branche werde das Pensum der Serie unterschätzt.
Die Schauspielerin, die als Fitnesstrainerin Lale Ceylan am “Fürstenhof” arbeitet, beschreibt sich selbst als Energiebündel, “aber durch den ‘Sturm’ habe ich gelernt, wie wichtig Ruhephasen sind.”
Da viele Szenen innerhalb kürzester Zeit entstehen, müsse man sich hier und da einschränken. “Klar, wir wägen in einer Daily-Soap Qualität und Quantität ab”, erklärt Lukas Leibe.
“Wenn man wie im Film nur ein paar Minuten produziert, kannst du dir natürlich die Zeit nehmen, um zwei Stunden das Set einzuleuchten. Das geht bei ‘Sturm der Liebe’ nicht, weil wir nicht so viel Zeit zur Verfügung haben.”
Deshalb sei die Produktion eines Films und einer täglichen Serie nicht vergleichbar.
Im Krankheitsfall droht den Serien-Stars das große Chaos
Seit vorigem Jahr ist der Schauspieler als Theo Licht in der Serie zu sehen.
Noch immer ist er von der Arbeit beeindruckt: “Es ist krass, was für eine Maschinerie hier beim ‘Sturm’ ist, die so funktioniert, dass alles in der Kürze der Zeit funktioniert. Schauspieler, Kameraleute und die anderen Gewerke arbeiten während des ganzen Entstehungsprozesses einer Szene so viel in Eigeninitiative und parallel, das ist bemerkenswert und dazu wäre nicht jeder in der Lage.”
Das bestätigt auch seine Kollegin. “Wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt, muss spontan der ganze Drehplan umgeworfen werden. Wir Schauspieler bekommen neue Texte rein, Requisite, Maske, Regie etc. stellen sich sofort auf die neuen Szenen ein, damit weitergedreht werden kann.”
Während des Drehs kommt es auch vor, dass die Schauspieler vor der Kamera ihre privaten Hobbys zeigen können – so wie im Fall von Lukas Leibe. Er und seine Rolle Theo teilen die Leidenschaft fürs Klettern: “Das war Zufall.”
Einen kompletten Tag drehte er an der Kletterwand, was ihm richtig viel Spaß gemacht habe.
“Sturm der Liebe”-Dreh verlangt auch Einschränkungen im Privatleben ab
“Das Problem war aber nur, dass ich meine eigenen Boulder-Schuhe für den Dreh mitgenommen hatte. Die sind eigentlich dafür gedacht, sie nur ein paar Minuten zu tragen. Ich hatte aber vergessen, dass ich sie beim Dreh für zehn Stunden anhaben musste. Meinen Füßen ging es sehr schlecht danach”, so Leibe mit einem Augenzwinkern.
“Und dann bin ich am Ende des Drehtages auch noch auf seinen Fuß getreten”, ergänzt Simsek lachend.
In einer Serie zu arbeiten, bedeutet für alle Beteiligten auch Sicherheit – sowohl in der (beruflichen) Planung als auch finanziell. Doch ein festes Engagement bedeutet auch Einschränkungen im Privatleben.
Die Mehrzahl der “Sturm der Liebe”-Darsteller kommt nicht aus München, sondern pendelt von Berlin und Köln. Auch bei der Urlaubsplanung sind sie an die drehfreien Zeiten gebunden.
Yeliz Simsek scheint aber ein gutes Zeitmanagement zu haben. Auf Instagram nimmt sie ihre Follower regelmäßig an ferne Orte mit. Doch sie hat einen Wunsch für die Zukunft: “Ich möchte mehr reisen. Seit zehn Jahren will ich in den ‘Simpsons’-Freizeitpark in den USA, weil ich ein großer ‘Simpsons’-Fan bin.”
Auch ihr Serienpartner hat das Reisefieber. “Mit 18 hatte ich die Idee, nach dem Abi mit dem Rucksack die Straße runterzugehen, mich treiben zu lassen und irgendwo in der Welt zu landen. Als Training dafür bin ich vorher schon den Jakobsweg gegangen. Doch der Plan hat dann nicht geklappt, weil ich direkt auf die Schauspielschule bin”, so Leibe.
“Die Reise mit dem Rucksack habe ich seitdem immer wieder verschoben, aber das ist auf jeden Fall noch etwas, was ich in irgendeiner Form erleben möchte.”